Das sogenannte Bundesbüdchen ist eines der originellsten Objekte, die in der deutschen Denkmalliste stehen. In Nierenform – 1957 gebaut – misst es gerade einmal 20 qm und ist ganz im Stil der 50er Jahre gebaut. Mit gefliestem Sockel und breitem Überdach schützt es Kunden vor Regen und Sonne. Der Verkaufsraum ist rundum verglast. Mit dem Regierungsumzug 1999 nach Berlin wurde 2006 das Bundesbüdchen im Ganzen entfernt und eingelagert. Nach 14 Jahren Einlagerung ist das Büdchen – rundum saniert – in die Heussallee 13, Ecke Platz der Vereinten Nationen, in Sichtweite des alten Standortes zurückgekehrt. Dank der Initiative des Fördervereins historischer Verkaufpavillon e.V. und namhafter Sponsoren. Die Walterscheid-Projektschmiede erhielt vom neuen Pächter – der Bäckerei Peter Mauel – den Komplettauftrag für den Innenausbau und die Einrichtung des neuen Bundesbüdchens. Die schwierige und vielschichtige Aufgabe bestand darin, den Spagat zwischen Denkmalschutz und Lebensmittelaufsicht zu realisieren und die Historie in das neue Einrichtungskonzept einfließen zu lassen. Durch die gute und konstruktive Zusammenarbeit des Walterscheid-Beraters Philipp Merdon mit Bäckermeister Peter Mauel entstand auf kleiner Fläche ein Pavillon, der keine Wünsche offen lässt.

Comeback des Bundesbüdchens

Am Freitag, dem 21. August 2020 wurde mit zahlreichen Gästen und großem Feedback der Presse und des Fernsehens die Wiedereröffnung gefeiert. (WDR Lokalzeit Bonn, ARD Tagesschau und SWR Aktuell)

Für zahlreiche Minister war das „Bundesbüdchen“ Kult.

Die Minister Kohl, Wehner und Strauß aßen hier ihre Siedewurst. Belegte Brötchen bevorzugten Genscher, Blüm, Töpfer und Fischer, die auch schon einmal Gummibärchen kauften. Konrad Adenauer besorgte sich hier die aktuelle Tageszeitung sowie Joschka Fischer die neuesten Comics. Hier am Bonner „Bundesbüdchen“ trafen sich alle – Spitzenpolitiker, Journalisten und Normalbürger für die spontane Kommunikation ohne Tageszeitung.